Ecce iam noctis

Gregorius Magnus (540 – 604)

Lateinisch:

Ecce iam noctis tenuatur umbra,
Lux et auroræ rutilans coruscat:
Supplices rerum Dominum canora
Voce precemur.

Ut reos culpæ miseratus, omnem
Pellat angorem, tribuat salutem,
Donet et nobis bona sempiternæ
Munera pacis.

Præstet hoc nobis Deitas beata
Patris ac Nati, pariterque sancti
Spiritus, cuius resonat per omnem
Gloria mundum. Amen.

Deutsch:

Siehe, schon verschwindet der Schatten der
Nacht, und das Licht der Morgenröte bricht rötlich
schimmernd hervor; lasst uns bittend den Herrn
der Schöpfung mit hellklingender Stimme anrufen.

Damit er sich über die Schuldbeladenen erbarme
und jede Angst vertreibe, das Heil verleihe und
uns die herrlichen Gaben des immerwährenden
Friedens zuerteile.

Das möge uns verleihen die glückselige Gottheit
Des Vaters und des Sohnes gerade wie des
heiligen Geistes, deren Ruhm wiederhallt
in der ganzen Welt.

Deutsch von Adalbert Schulte

fontes

Brevarium Romanum
Adalbert Schulte, Die Hymnen des Breviers, S. 33

scholia / marginalia

Ad Laudes Dominicae.
An Sonntagen zur Laudes.

Die Schlussstrophe lautet wie im Hymnus „Nocte surgentes vigilemus omnes“ von Gregor dem Grossen

metrum

Versmaß: sapphische Strophe

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